Kategorie:Ordenskatechismus:6.Kapitel:II-2-114

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114. Welche Fragen kann der Verstand erwägen, wenn der Betrachtungsgegenstand eine Tugend ist?


Wenn der Betrachtungsgegenstand eine Tugend ist, kann der Verstand folgende Fragen erwägen:

1. Worin besteht das Wesen dieser Tugend?
2. Welches sind ihre Merkmale und Wirkungen?
3. Worin liegt ihre Vortrefflichkeit und ihr Nutzen?
4. Welches ist ihr Gegenteil und was ist davon zu halten?
5. Welche Personen zeichneten sich in dieser Tugend aus und welche Personen waren mit den entgegengesetzten Laster behaftet?


Beispiel: die Tugend der Demut.

a) Wesen: Demütig ist, wer sich selbst gering achtet mit Rücksicht auf die unendliche Größe Gottes und seiner eigenen Armseligkeit (Anerkennung der Größe Gottes und der eigenen Verderbtheit und Schwachheit);
b) Merkmale und Wirkungen: Der Demütige schreibt alles Gute Gott zu, das Böse sich selbst, zieht sich keinem Menschen vor und erträgt gern Geringschätzung und Zurücksetzung (verhalte ich mich so? Beschämung, Reue);
c) Vortrefflichkeit und Nutzen: Der Demütige ist bei Gott und den Menschen beliebt, er genießt diesen Frieden, ist gegen die Täuschungen des Satans geschützt und macht große Fortschritte in der Tugend (Wie steht es damit bei mir? Verlangen nach Demut, Bitte);
d) Ihr Gegenteil: Der Stolz und die Eitelkeit. Den Stolzen widersteht Gott (Furcht, Bitte),
e) Beispiele der Demut: Jesus selbst, Maria, Joseph, alle Heiligen (Bitte um Demut);
f) Beispiele des Stolzes: Die bösen Engel, die Häretiker (Furcht, Reue);
g) Vorsatz: Ich will heute diese bestimmte Verdemütigung....mit Freuden auf mich nehmen.
h) Geistlicher Blumenstrauß: „Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.“

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