Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore04.Oktober

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04. Oktober
Hl. Franz von Assisi, Ordensgründer


Franz von Assisi (+ 1226)

Aus einem Brief an alle Gläubigen

Wir müssen einfältig, demütig und rein sein

Der höchste Vater verkündigte durch den Erzengel Gabriel der seligen, glorreichen Jungfrau Maria das erhabene, heilige und herrliche Wort des Vaters werde vom Himmel kommen. Aus dem Schoß der Jungfrau Maria hat es wirklich einen menschlichen Leib angenommen, der gebrechlich war wie der unsere. Obwohl überreich, zog er es vor, mit seiner seligen Mutter arm zu sein. Kurz vor seinem Leiden feierte er mit seinen Jüngern das Ostermahl. Dann betete er zum Vater: „Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber.“1

Aber er übergab seinen Willen dem Willen des Vaters. Der Wille des Vaters aber war es, dass sein gesegneter und herrlicher Sohn, den er uns gab und der für uns geboren wurde, sich selbst durch sein eigenes Blut am Altar des Kreuzes als Opfer und Gabe darbrachte2, nicht für sich selbst, denn durch ihn ist alles geworden3, sondern für unsere Sünden, um uns ein Beispiel zu geben, damit seinen Spuren folgen4, den Spuren dessen, der will, dass wir alle durch ihn gerettet werden und ihn mit reinem Herzen und keuschen Leib aufnehmen.

Wie glücklich und gesegnet sind alle, die den Herrn lieben und tun, wie der Herr im Evangelium sagt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele und deinen Nächsten wie dich selbst.“5 Lasst uns also Gott lieben und ihn mit reinem Herzen und reinem Geist anbeten; denn das verlangt er mehr als alles und sagt: „Die wahren Beter beten den Vater im Geist und in der Wahrheit an.“6 Alle, die ihn anbeten, müssen ihn im Geist der Wahrheit anbeten. Lasst uns Tag und Nacht Lob und Gebet an ihn richten und sprechen: „Vater im Himmel“; denn so sollen wir allezeit beten und darin nicht nachlassen7.

Darüber hinaus lasst uns Frucht hervorbringen, die unsere Umkehr zeigt8. Wir wollen unseren Nächsten leiben wie uns selbst, Liebe und Demut hegen und Almosen geben, denn sie reinigen unsere Seele vom Schmutz der Sünde9. Alles, was die Menschen in dieser Welt zurücklassen, verlieren sie. Doch den Lohn für die Liebe und die Almosen, die sie gegeben haben, nehmen sie mit sich. Für sie werden sie vom Herrn Ehre und gerechte Vergeltung empfangen.

In irdischen Sinn sollen wir nicht weise und klug sein, sondern einfältig, demütig und rein. Niemals sollen wir danach verlangen, über anderen zu stehen; lieber wollen wir um Gottes willen Knechte und Untergebene aller Menschen sein. Über allen, die so handeln, und darin beharrlich sind, wird der Heilige Geist ruhen. Sie werden Kinder des Vaters im Himmel sein, dessen Werke sie tun. Sie sind Bräutigam, Bruder und Mutter unseres Herrn Jesus Christus10.

(1) Mt 26,39. (2) Vgl. Hebr 9,14. (3) Vgl. Joh 1,3. (4) Vgl. 1 Petr 2,21. (5) Mt 22,37.39. (6) Joh 34,23. (7) Vgl. Lk 18,1. (8) Vgl. Mt 3,8. (9) Vgl. Tob 12,9. (10) Vgl. Mt 12,50.


RESPONSORIUM
R. Selig, die vor Gott arm sind; denn ihnen gehört das Himmelreich. * Selig, die Frieden stiften; denn sie werden das Land besitzen.
V. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt. * Selig, die Frieden stiften; denn sie werden das Land besitzen.


ORATION
Gott, du Vater der Armen, du hast den heiligen Franz von Assisi auserwählt, in vollkommener Armut und Demut Christus ähnlich zu werden. Mache uns bereit, auf den Spuren des heiligen Franz deinem Sohn nachzufolgen, damit wir in Freude und Liebe mit dir verbunden bleiben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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