Kategorie:Vulgata:AT:Ez15
Das Buch Ezechiel
Kapitel 15
Gleichnis vom wertlosen Rebholz
1 Des Herrn Wort erging an mich: 2 »Menschensohn, was hat das Holz des Weinstocks vor allem Rankenholz voraus, das sich unter dem Waldgehölz findet? 3 Nimmt man etwa davon Holz, um es zu einem Werkzeug zu verarbeiten? Oder nimmt man davon einen Pflock, um an ihm irgendein Gerät aufzuhängen? 4 Schau, man gibt es dem Feuer zum Fraß; hat das Feuer seine beiden Enden verzehrt und ist sein Mittelstück angesengt, taugt es dann wohl noch zur Verarbeitung? 5 Siehe, schon im unversehrten Zustand läßt es sich nicht zu einem Werkzeug verarbeiten; erst recht nicht kann es zu einem Werkzeug verarbeitet werden, wenn es das Feuer verzehrt hat und es bereits angesengt ist.« 6 Darum spricht der Gebieter und Herr: »Gleich dem Holze des Weinstocks unter dem Waldgehölz, das ich dem Feuer zum Fraße gebe, mache ich die Bewohner Jerusalems. 7 Ich richte mein Antlitz auf sie; aus dem Feuer sind sie herausgekommen, aber das Feuer verzehrt sie. Dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich wider sie mein Antlitz wende. 8 Ich mache das Land zur Wüste, weil sie Treubruch begingen« - Spruch des Gebieters und Herrn.
Fußnote
15,1-8: Das edelste Gewächs Palästinas ist der Weinstock. Das aus dem Weinberg entfernte Rebholz taugt aber nichts mehr. Israel und Juda - die beiden Enden des Holzes - sind bereits verbrannt. Das Nordreich war schon 722 untergegangen, das Südreich seit 605 und 597 mindestens dem Untergang geweiht. Das Feuer des göttlichen Zornes wird auch die Mitte, d.h. die Stadt Jerusalem, verzehren. Vgl. Jes 5,1-7; Jer 2,21; Hos 10,1 und die Weinbergsgleichnisse des NT. Mit dem übrigen Waldgehölz sind andere Völker gemeint. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 |
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