Kategorie:Vulgata:AT:Ps139

Aus Vulgata
Version vom 24. November 2011, 12:26 Uhr von Sr.theresia (Diskussion | Beiträge) (→‎Fußnote)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Buch der Psalmen

Psalm 139

(138) Der unermeßliche Gott und sein treuer Diener

[Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm.] Herr, du hast mich erforscht und kennst mich. 2 Du weißt es, ob ich sitze oder stehe, du durchschaust meine Gedanken von ferne. 3 Mein Gehen und mein Ruhen hast du abgemessen; mit allen meinen Wegen bist du vertraut. 4 Ja, es gibt kein Wort auf meiner Zunge, das du, o Herr, nicht gänzlich wüßtest. 5 Von rückwärts und von vorne hältst du mich umschlossen und legst auf mich deine Hand. 6 Zu wunderbar ist für mich dein Wissen, zu hoch, ich kann es nicht fassen.
7 Wohin könnte ich gehen vor deinem Geist, wohin vor deinem Antlitz entfliehen? 8 Stiege ich zum Himmel empor, so bist du dort; lagerte ich mich in der Unterwelt, so bist du zugegen. 9 Nähme ich die Flügel der Morgenröte und ließe mich nieder am Ende des Meeres, 10 auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen. 11 Dächte ich: »Lauter Finsternis soll mich bedecken und Nacht statt Licht mich umgeben«, 12 so wäre auch Finsternis vor dir nicht finster, und Nacht würde hell wie Tag. 13 Du bist es ja, der meine Nieren erschuf, mich webte im Leib meiner Mutter. 14 Ich preise dich, daß ich so unbegreiflich wunderbar entstanden bin; wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiß das gar wohl. 15 Meine Glieder waren vor dir nicht verborgen, als ich im geheimen gebildet wurde, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde. 16 Schon meine unfertigen Teile sahen deine Augen, und in deinem Buch waren sie alle eingetragen; die Lebenstage wurden gebildet, als noch keiner von ihnen da war. 17 Wie schwierig sind für mich deine Gedanken, o Gott, wie gewaltig ihre Gesamtzahl! 18 Wollte ich sie zählen, es wären mehr als die Sandkörner; würde ich abschließen, ich wäre noch immer bei dir.
19 Möchtest du doch die Frevler töten, o Gott! Ihr Blutmenschen, weichet von mir! 20 Sie nennen dich zum Trug und schwören falsch bei deinen Städten. 21 Soll ich nicht hassen, Herr, die dich hassen, soll ich nicht deine Widersacher verabscheuen? 22 Mit äußerstem Haß hasse ich sie; zu Feinden wurden sie mir. 23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Sorgen! 24 Sieh zu, ob ich auf dem Weg des Götzendienstes bin, und leite mich auf altbewährtem Weg!


Fußnote

139: Der schwierige Psalm enthält zunächst ein Lob auf den allwissenden und allgegenwärtigen Gott, wobei der Dichter von seiner eigenen Person ausgeht. Von Vers 19 an hören wir, daß er sich gegen Widersacher zu wehren hat, ja, die zwei letzten Verse scheinen darzutun, daß man ihm Abfall zum Götzendienst vorwarf. Daher sein begeistertes Bekenntnis zu dem einen wahren Gott. - Weitere Kapitel: 101 | 102 | 103 | 104 | 105 | 106 | 107 | 108 | 109 | 110 | 111 | 112 | 113 | 114 | 115 | 116 | 117 | 118 | 119 | 120 | 121 | 122 | 123 | 124 | 125 | 126 | 127 | 128 | 129 | 130 | 131 | 132 | 133 | 134 | 135 | 136 | 137 | 138 | 140 | 141 | 142 | 143 | 144 | 145 | 146 | 147 | 148 | 149 | 150 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.