Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Joh03: Unterschied zwischen den Versionen
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18. Meine Kindlein!<sup>61</sup> lasset uns nicht mit Worten noch mit der Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.<sup>62</sup> <br/> | 18. Meine Kindlein!<sup>61</sup> lasset uns nicht mit Worten noch mit der Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.<sup>62</sup> <br/> | ||
19. Daran<sup>63</sup> erkennen wir, das wir aus der Wahrheit sind,<sup>64</sup> und dadurch werden unsere Herzen vor seinem Angesichte sich beruhigen,<sup>65</sup> <br/> | 19. Daran<sup>63</sup> erkennen wir, das wir aus der Wahrheit sind,<sup>64</sup> und dadurch werden unsere Herzen vor seinem Angesichte sich beruhigen,<sup>65</sup> <br/> | ||
20. dass, wenn uns unser Herz anklagt, Gott | 20. dass, wenn uns unser Herz anklagt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.<sup>66</sup> <br/> | ||
21. Geliebte! wenn unser Herz uns nicht anklagt,<sup>67</sup> so haben wir Zuversicht zu Gott,<sup>68</sup> <br/> | 21. Geliebte! wenn unser Herz uns nicht anklagt,<sup>67</sup> so haben wir Zuversicht zu Gott,<sup>68</sup> <br/> | ||
Version vom 4. Januar 2016, 16:09 Uhr
Epistola beati Joannis Apostoli prima.
Erster Brief des heiligen Apostels Johannes Kap. 3
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1.Videte qualem caritatem dedit nobis Pater, ut filii Die nominemur et simus. Propter hoc mundus non novit nos: quia non novit eum. 3. Et omnis, qui habet hanc spem in eo, sanctificat se, sicut et ille sanctus est. 12. Non sicut Cain, qui ex malign erat, et occidit fratrem suum. Et propter quid occidit eum? Quoniam opera ejus maligna errant: fratris autem ejus justa. 13. Nolite mirari fratres, si odit vos mundus. 19. In hoc cognoscimus quoniam ex veritate sumus: et in conspectus ejus suadebimus corda nostra. 20. Quoniam si reprehenderit nos cor nostrum: major est Deus corde nostro, et novit Omnia. |
1.Sehet, welche Liebe1 uns der Vater erwiesen hat, dass2 wir Kinder Gottes heißen sollen und sind.3 Darum4 erkennt die Welt5 uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.6 16. Daran52 haben wir die Liebe Gottes53 erkannt,54 dass er55 sein Leben für uns56 dahingegeben hat; so müssen auch wir für die Brüder das Leben dahingeben.57 22. und werden, um was wir nur bitten, von ihm Erlangen,69 weil wir seine Gebote halten70 und das tun, was vor ihm wohlgefällig ist.71 |
Fußnote
Kap. 3 (1) Der Apostel setzt voraus, dass die Leser das [1Joh 2,29] genannte Wirken Gottes an sich erfahren haben. Demgemäß fordert sie zur Betrachtung der wunderbaren großen göttlichen Liebe auf, welche dies voraussetzt, und die sich an ihnen sichtbar gezeigt hat. - (2) Nach einigen ist dies der Beweis der Liebe, nach anderen das Ziel: wir sollen Gott ähnlich werden, der uns gezeugt, da wir nur dadurch Anspruch auf den Namen Kinder Gottes haben. - (3) Griech.: und wir sind es wirklich. - (4) Weil wir sind, was wir nach Gottes Absicht heißen und sein sollen. - (5) Die Welt: im Sinne von [1Joh 2,15ff]. - (6) [Joh 17,25] Wie sollte die Welt die Gotteskinder, die eben nach ihrer Ähnlichkeit mit Gott das sind, was sie heißen, als solche erkennen, da sie Gott selbst seinem Wesen nach nicht erkannt hat? Darum darf uns die Verkennung der Welt nicht irre machen in unserem Bewusstsein [1Joh 2,29]. - (7) Der Apostel nimmt die Aussage über unsern Kindschaftsstand wieder auf, da die Bruderliebe [1Joh 2,9] auf dem Bewusstsein der gemeinsamen Gotteskindschaft beruht. - (8) Gegenstand [1Joh 2,28]. - (9) In der Verklärung. - (10) Wenn wir uns auch keine Vorstellung davon machen können. - (11) Wenn schon das gegenwärtige Schauen Gottes in Christus [1Joh 2,24], wenn es fruchtbringend ist, das Gezeugtsein aus Gott zur Folge hat [1Joh 2,29], uns Gott ähnlich und zu seinen Kindern macht (V. 1), so muss das Schauen Gottes von Angesicht zu Angesicht, vergl. [1Kor 13,12], unsere innigste Ähnlichkeit mit Gott vollenden. Das Schauen ist mit der innigsten Liebe verbunden und vereinigt uns so ganz mit dem Geschauten, uns ihm ähnlich machend. Da wir nun Gott ewig schauen werden, werden wir ewig mit ihm in Liebe vereint bleiben. Vergl. [2Per 1,4]. - (12) Wer solche Hoffnung hegt, kann nicht der Sünde dienen. Die lebendige Hoffnung ist gleichsam die Mutter der inneren Heiligung. Wie der, welcher vor dem Angesichte Jahves erscheinen wollte, sich vorher von aller levitischen Unreinigkeit frei machen musste, so wird auch der, der hofft, einst Gott zu schauen, sich von allen Flecken reinigen. Gott heiligt niemand gegen dessen Willen. Doch auch wer sich selbst heiligt, hat dies nicht aus sich, sondern aus Gott, der in ihm Wohnung nimmt. (Aug.) Wie er heilig ist: dem Apostel hat bereits im V. 1 das Bild des wesenhaften Sohnes Gottes vorgeschwebt, der, weil er sündlos war, allezeit Gottes Angesicht schaute. - (13) Der Apostel legt den Lesern drei Gründe dar, weshalb der Christ zur Selbstläuterung und Heiligung verbunden ist. [1Joh 4,5-7.8-10a] - (14) Mit vollem Wissen und Willen. Eine solche Auflehnung gegen den göttlichen Willen muss gestraft werden, mithin kann die Sünde nie erlaubt sein, und keine Umstände können bewirken, dass sie Gottes Willen gemäß sei. - (15) Die Sünde ist ein Wort, eine Begierde, eine Tat gegen das ewige Gesetz (Aug.). Diese Gesetzeswidrigkeit ist der christlichen Hoffnung entgegengesetzt. - (16) Erklärung, inwiefern allein das Sichreinigen von der Sünde dem Ziele der Menschwerdung, in der sich die Heiligkeit Christi (V. 3), offenbarte, entspricht. - (17) Christus - (18) Diese Worte werden koordiniert, um als Grundlage für V. 6 zu dienen. - (19) Wer in innigster Lebensgemeinschaft mit Christus steht, sündigt nicht; Zurückbeziehung auf die Mahnung [1Joh 2,27]. Es ist dies wahr, soweit die Lebensgemeinschaft besteht (Aug.), also unbedingt vom idealen Standpunkte aus, nach dem, was das christliche Leben sein sollte. Ähnlich Paulus [2Kor 5,17]. Andererseits ist es gewiss, dass auch dem gerechtfertigten Christen noch die Sünde nahe treten kann und er also sowohl der vergebenden und erlösenden Gnade Gottes, wie der Selbstläuterung bedarf. Vergl. [1Joh 1,8-10, 1Joh 2,1ff, 1Joh 3,3]. Immerhin ist die Sünde dem Christen etwas Fremdes geworden, von dem er sich alsbald zu befreien bemüht ist. Calvin wollte aus dieser Stelle beweisen, dass, wer einmal gerechtfertigt ist, diese Gnade nicht verlieren kann. Gegen diese Behauptung definierte das Tridentiner Konzil: „Wenn jemand sagt, der einmal gerechtfertigte Mensch könne nicht mehr sündigen, noch auch die Gnade verlieren, und darum sei der, welcher fällt und sündigt, gar nicht gerechtfertigt gewesen, oder im Gegenteile, er könne im ganzen Leben alle Sünden, selbst auch die lässlichen, meiden, ohne mit besonderer Gnadenbevorzugung von Gott, wie die Kirche von der seligsten Jungfrau annimmt, der sei ausgeschlossen.“ (Sitz 6 Kann 23) - (20) Wer sündigt, ohne sich von der Sünde zu reinigen, also noch nicht in Christus bleibt. - (21) Noch nicht geistig ergriffen. Wie das Schauen Gottes zur Ähnlichkeit mit ihm emporhebt (V. 2), so führt das geistige Sichversenken in Christus zur Freiheit von der Sünde, die ihm eigen war. - (22) Sich mit der Erfahrung des Herzens in ihn eingelebt. - (23) Durch die Behauptung, dass man gerecht sein könne, ohne die Gerechtigkeit zu üben. - (24) Wer die innere Gerechtigkeit in seinem Leben ausprägt, vergl. [1Joh 2,29], wer die volle und ganze in Gottes Gesetz gebotene Gerechtigkeit übt. Wir sind gerecht, wie er gerecht ist (sagt der heil. Augustin), doch er in unwandelbarer Dauer, wir, indem wir an den glauben, den wir einst schauen werden. Und wenn unsere Gerechtigkeit vollkommen geworden sein wird, wenn wir den Engeln gleich sein werden, auch dann wird sie der seinen nicht gleichkommen. Wie weit ist sie also jetzt von ihm entfernt, wenn sie selbst dann der seinen nicht gleichkommt!- (25) Wer in der Sünde wie in seinem Elemente lebend und verharrend tut, was dem göttlichen Willen zuwider ist. - (26) Vergl. [Joh 8,44]. Seiner Sinnes- und Lebensrichtung nach hat er seinen Ursprung vom Teufel, wie der, welcher, welcher die Gerechtigkeit tut, aus Gott gezeugt ist. [1Joh 2,29] Dass ein solcher, wie hier beschrieben, nicht gerecht, nicht Gott wohlgefällig sein kann, ist klar. - (27) Seitdem es eine Sünde auf Erden gibt. - (28) Nach [Joh 2,19] ist der Teufel der Urheber aller sündhaften Richtung. Der Heiland will die Werke zerstören, welche der Teufel in allen denen wirkt, die aus ihm ihren Ursprung haben. Alles, was der Teufel tut, ist immer schlecht. Denn wenn er auch einmal das täte, was an sich gut ist, so würde er es doch nicht in guter Absicht vollbringen, wie wenn er die Wahrheit redete, um zu täuschen. Auch seine natürlichen Gaben missbraucht er zum Bösen. (Thom.) - (29) Zurückbeziehung auf [1Joh 2,29]. Wie V. 6 stellt hier der Apostel den idealen Standpunkt vor Augen: da die heiligmachende Gnade in dem Christen bleibt und Gott ihn vor dem Falle beschützt. Johannes sagt nicht, dass der Christ überhaupt nicht sündigen kann, dies widerspräche dem [1Joh 1,7] und [1Joh 2,2] Gesagten, noch weniger, dass ein Christ die Kindschaft Gottes nicht verlieren könne, denn dies stände im Widerspruch zu [Hebr 6,4ff], sondern insoweit in den Kindern Gottes das neue Leben wirksam ist, wird es, wenn auch die Christen jetzt noch bisweilen in Sünden fallen, dennoch zuletzt gewiss siegen über alle Macht des Todes und der Finsternis. Der Apostel sieht sie schon auf dem Gipfel stehen, zu welchem sie emporsteigen. Der Geist kann nicht sündigen, insofern er aus Gott geboren ist. Bei den Gottlosen hingegen sieht der Apostel nur auf die Giftquelle, die sogar das von Gott geschenkte Gute sogleich in ihren Bereich zieht, ohne dass er hier darauf Rücksicht nimmt, dass viele solcher Teufelskinder noch Gotteskinder werden können. Der Grund der schroffen Gegenüberstellung ist, dass er seinen Lesern recht eindringlich die große Wahrheit an das Herz legen will, dass es keine Neutralität zwischen Gott und dem Teufel gibt und man entweder dem einen dienen muss, oder dem anderen. - (30) Das Wort Gottes, die heiligmachende Gnade. Die heiligmachende Gnade verhält sich zur Seligkeit wie der Same bei den lebenden Wesen zu dem, was aus ihm hervorgeht. (Thom.) - (31) Steigerung: Er tut nicht Sünde, er kann nicht sündigen. - (32) An diesen Merkmalen. - (33) Wie [1Joh 3,1]. - (34) Damit ist B. 7 weiter erklärt: Wer Gerechtigkeit übt. - (35) Aus der Gerechtigkeit hebt der Apostel besonders die Bruderliebe hervor als leicht erkennbares Merkmal der Gotteskindschaft, da diese, wie er [1Joh 2,10] gezeigt, alle, die zur Gemeinde des Lichtes gehören, untereinander verbindet. Zu ergänzen ist am Schlusse des Verses: ist nicht aus Gott, sondern aus dem Teufel. Mögen sich alle mit dem Kreuze Christi bezeichnen, alle Amen antworten, alle Alleluja singen, alle in die Kirche eintreten, die Kinder Gottes werden von den Kindern des Teufels nur durch die Liebe unterschieden. (Aug.) - (36) Dasselbe, was [1Joh 2,7] Gebot heißt. - (37) Seitdem ihr die Botschaft des Evangeliums vernommen. - (38) Nicht: Vergl. [Joh 6,58]. Die Botschaft, welche ihr gehört habt, ist nicht dem ähnlich, was ihr von Kain wisset, sie ist das Gegenteil davon. - (39) Der ihm in seiner Unschuld und Geduld keinen Widerstand leistet. - (40) Er muss doch ein Ziel gehabt haben, das zu erreichen er diese grause Tat verübte. - (41) Jeder kann nur die Werke dessen tun, von dem er seinen Ursprung hat. - (42) Es war also der sittliche Gegensatz, der ihn bewog, seinen Bruder zu hassen, wie ihr gemeinsamer Ursprung aus Gott die Christen antreibt, sich gegenseitig zu lieben. - (43) Anwendung des V. 12 Gesagten. - (44) Dass, die notwendige Tatsache. - (45) Die Welt im schlechten Sinne, die Liebhaber der Welt. Jeder Böse verfolgt den Guten deshalb, weil dieser sich nicht mit ihm zum Bösen verbindet. (Aug.) - (46) Der Apostel vereinigt sich mit den B. 13 als Brüder Angeredeten im Gegensatze zur Welt. - (47) Ursache des Seins aus Gott, [1Joh 2,25]. Wir erkennen, dass wir aus Gott gezeugt sind, an der Bruderliebe. (Aug.) - (48) Griech.: Wer die Brüder nicht liebt. - (49) Das Fehlen der Liebe zeigt, dass jemand noch im Todeszustand des natürlichen Menschen ist. - (50) Jeder: Rückblick auf Kain V. 12. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder wie Kain. Wie der Heiland den Zorn [Mt 5,22], so setzt der Apostel den Hass dem Morde gleich, weil dieser auf die Vernichtung des Bruders ausgeht. Kann er auch sein letztes Ziel nicht erreichen, so macht diese innere Meinung den Menschen doch zum Mörder. (Hieron.) - (51) Er ist nicht zum wahren Leben aus Gott gekommen, das nach seiner Natur nach ewig ist. - (52) An dem Beispiele Christi. - (53) „Gottes“ fehlt im Griechischen. - (54) Da der Hass mit dem Morden gleichsteht, der Beraubung des Lebens, so charakterisiert der heil. Johannes die Liebe, das Kennzeichen des wahren Lebens (V. 14), dadurch, dass sie uns bewegt, das eigene Leben für andere hinzugeben. - (55) Zurückweisung auf V. 7, wo Christus als Vorbild der Gerechtigkeit hingestellt ist, also auch als Vorbild des Hauptstückes derselben, der Liebe. - (56) Darin bestand die Liebe. - (57) Aus diesem Vorbilde folgt für uns die Pflicht, gleichfalls unser Leben dahinzugeben, wenn die Bruderliebe es erfordert, die der Hauptteil der Gerechtigkeit ist. (V. 10) Der Apostel nennt das Höchste, weil er das Vorbild Christi vor Augen gestellt hat, und fordert umso mehr jede sich selbst verleugnende, werktätige Liebe, welche ein solches Opfer nicht beansprucht. - (58) Gegensatz zur Liebe und ihrem Verhalten, Versäumnis der Liebespflicht, wo es sich um ein geringes Opfer handelt. Die Güter dieser Welt sind etwas überaus Geringfügiges, im Vergleiche zum Leben, das man dahingeben soll. - (59) Da tut sich das Herz von selbst auf, deshalb wendet sich der schlechte Christ von dem Bruder ab, um nicht zu einem Opfer für denselben angetrieben zu werden. - (60) Es ist unmöglich, dass die Liebe Gottes in ihm bleibt, denn sie besteht darin, dass man Gottes Gebote hält [1Joh 2,5], so müsste jene ihn also antreiben, das Gebot der Liebe zu erfüllen. Hat nun jeder Christ diese Liebe, so kann sie nicht in ihm bleiben, wenn er sich ihren Anregungen absichtlich verschließt, da sie ihn antreibt, das Gebot zu erfüllen. – Bist du noch nicht in der Lage, für den Bruder zu sterben, so bist du doch im Stande, dem Bruder von deinem Vermögen mitzuteilen. (Aug.) Wie wir der, welcher für die Schafe Christi sein Vermögen nicht geben will, sein Leben geben? (Greg.) - (61) Wie V. 7 beginnt der Apostel mit einer neuen Anrede, um durch den Ausdruck zärtlicher Liebe die Mahnung, welche harte Mängel als vielleicht vorhanden voraussetzt, zu mildern. - (62) Die Tat ist den Worten, die immerhin ein wahres Gefühl aussprechen, aber ohne dass mit ihnen werktätige Hilfe verbunden ist, die Wahrheit der Zunge leeren heuchlerischen Worten entgegengesetzt. - (63) An dieser wahren Liebe. - (64) Der Ausdruck ist durch das Wort Wahrheit in V. 18 bestimmt, doch, wenn dort die subjektive Wahrheit in´s Auge gefasst wird, so hier die objektive. [Joh 18,37] Aus der Wahrheit sein ist dasselbe wie aus Gott sein. V. 10 – Nur dadurch, dass wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, können wir vor Gottes Angesicht unser Herz beruhigen. - (65) Wir werden unser Herz davon überzeugen, dass diese Wahrheit auch auf den speziellen Fall Anwendung findet, dass das Herz sich mancher Sünden und Übertretungen bewusst ist, die es ihm zweifelhaft machen, ob wir wirklich aus der Wahrheit sind. - (66) Gott als der Vergebende. Der Besitz der wahren Bruderliebe ist ein Merkmal der Kindschaft Gottes, und in dem Bewusstsein, dass wir die Bruderliebe haben und somit Kinder Gottes sind, können wir vor Gott unser Herz beruhigen, wenn es uns unsere anderweitigen Fehler und Gebrechen vorhält. Gottes Allwissenheit durchdringt alles, also auch unser Herz, unsere Bruderliebe und den Grund derselben, das Sein aus der Wahrheit, aus ihm selbst. - (67) Zweiter Fall. Die Liebe selbst seufzt, die Liebe selbst betet; der vermag nicht gegen sie das Ohr zu verschließen, der sie selbst gegeben. (Aug.) - (68) Dass und warum das Bewusstsein, dass wir noch Sünde haben, [1Joh 1,8ff] die Zuversicht nicht aufhebt, zeigt [1Joh 2,1ff]. - (69) Die Berechtigung unserer Zuversicht erfahren wir durch die Erhörung unserer Gebete. - (70) Begründung, weshalb wir von Gott das Erbetene empfangen. Vergl. [1Joh 2,3ff]. Also in der Gebetserhörung erprobt sich die Zuversicht, die wir zu Gott haben dürfen; die Zuversicht aber ist begründet durch das Tun der Gerechtigkeit und die Bruderliebe insbesondere. - (71) Deshalb verlässt er uns seinerseits nicht. - (72) Vergl. V. 11. Ein Grundgebot aller Gebete, damit unsere Gebete erhört werden. Mit dem lebendigen Glauben ist die Liebe verbunden, wie mit der Sonne das Licht, mit der Wurzel die Blüte, darum werden Glaube und Liebe als ein Gebot bezeichnet. Dass der Glaube als Gebot bezeichnet wird, weist auf die Notwendigkeit unserer Mittätigkeit hin. - (73) [Joh 13,34] Subjekt des Satzes ist Christus. - (74) Wer seine Gebote hält, ist nicht allein durch die Erhörung seiner Gebete des Heils gewiss (B. 21), sondern das Beobachten der Gebote ist das Zeichen unsers Heilsstandes, die dieser von selbst mit sich bringt. Wie nach [1Joh 2,5] das Halten des göttlichen Wortes, dessen Inhalt die Gebote sind [1Joh 2,3], unser Sein in Gott offenbart, so beweist das dauernde Halten der Gebote Gottes, dass wir dauernd in ihm sind, dass wir in ihm bleiben und er in uns. - (75) An den Folgenden. - (76) Der Abschluss kehrt zu [1Joh 3,24] zurück. Wenn du findest, dass du Liebe hast, so hast du den Geist Gottes, und die ganze heilige Dreifaltigkeit wohnt in dir. (Aug.) - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 04 | 05 |
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