Kategorie:Vulgata:AT:Baru03: Unterschied zwischen den Versionen

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=Das Buch Baruch=
=Das Buch Baruch=
==Kapitel 3==
===Bitte um Befreiung===
===Bitte um Befreiung===
1 Herr, Allmächtiger, du Gott Israels, eine bedrängte Seele und ein betrübter Geist rufen zu dir. 2 Höre, Herr, und erbarme dich, denn wir haben uns versündigt gegen dich! 3 Du thronst ja in Ewigkeit -, und wir sollen auf ewig vernichtet sein? 4 Herr, Allmächtiger, du Gott Israels, erhöre doch das Flehen der Männer aus Israel und der Söhne jener, die gegen dich gesündigt und auf die Stimme des  Herrn, ihres Gottes, nicht gehört haben, weshalb das Unheil sich an uns heftete! 5 Gedenke nicht der Missetaten unserer Väter! Gedenke vielmehr deiner (starken) Hand und deines Namens in der Gegenwart! 6 Du bist ja der Herr, unser Gott, und wir wollen dich preisen, o Herr. 7 Denn deshalb legtest du die Furcht vor dir in unser Herz, daß wir deinen Namen anrufen. Ja, wir wollen dich preisen im Lande unserer Verbannung, weil wir aus unserem Herzen alles Unrecht unserer Väter, die gegen dich gesündigt, entfernt haben. 8 Doch sieh, bis heute sind wir in unserer Verbannung, wohin du uns zerstreut hast, zum Schimpf, zur Verwünschung und zum Entsetzen, all den Missetaten unserer Väter entsprechend, die vom Herrn, unserm Gott, abgefallen sind! –
1 Herr, Allmächtiger, du Gott Israels, eine bedrängte Seele und ein betrübter Geist rufen zu dir. 2 Höre, Herr, und erbarme dich, denn wir haben uns versündigt gegen dich! 3 Du thronst ja in Ewigkeit -, und wir sollen auf ewig vernichtet sein? 4 Herr, Allmächtiger, du Gott Israels, erhöre doch das Flehen der Männer aus Israel und der Söhne jener, die gegen dich gesündigt und auf die Stimme des  Herrn, ihres Gottes, nicht gehört haben, weshalb das Unheil sich an uns heftete! 5 Gedenke nicht der Missetaten unserer Väter! Gedenke vielmehr deiner (starken) Hand und deines Namens in der Gegenwart! 6 Du bist ja der Herr, unser Gott, und wir wollen dich preisen, o Herr. 7 Denn deshalb legtest du die Furcht vor dir in unser Herz, daß wir deinen Namen anrufen. Ja, wir wollen dich preisen im Lande unserer Verbannung, weil wir aus unserem Herzen alles Unrecht unserer Väter, die gegen dich gesündigt, entfernt haben. 8 Doch sieh, bis heute sind wir in unserer Verbannung, wohin du uns zerstreut hast, zum Schimpf, zur Verwünschung und zum Entsetzen, all den Missetaten unserer Väter entsprechend, die vom Herrn, unserm Gott, abgefallen sind! –
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9 Höre, Israel, die Gebote des Lebens; merket auf, um Einsicht zu erlangen! 10 Wie kommt es, Israel, wie (kommt es), daß du im Feindesland weilst, daß du dahinsiechst in fremdem Land, daß du unreinen Leichen ähnlich bist, 11 zu denen gerechnet, die ins Grab gesunken? 12 Du hast den Quell der Weisheit verlassen! 13 Wärest du gewandelt auf Gottes Weg, könntest du in Frieden leben für immer. 14 Nun lerne, wo Einsicht ist, wo Kraft, wo Klugheit, auf daß du zugleich erkennest, wo es langes Leben und Lebensglück gibt, wo strahlende Augen und Frieden!  
9 Höre, Israel, die Gebote des Lebens; merket auf, um Einsicht zu erlangen! 10 Wie kommt es, Israel, wie (kommt es), daß du im Feindesland weilst, daß du dahinsiechst in fremdem Land, daß du unreinen Leichen ähnlich bist, 11 zu denen gerechnet, die ins Grab gesunken? 12 Du hast den Quell der Weisheit verlassen! 13 Wärest du gewandelt auf Gottes Weg, könntest du in Frieden leben für immer. 14 Nun lerne, wo Einsicht ist, wo Kraft, wo Klugheit, auf daß du zugleich erkennest, wo es langes Leben und Lebensglück gibt, wo strahlende Augen und Frieden!  
===Kein Mensch fand die Stätte der Weisheit===
===Kein Mensch fand die Stätte der Weisheit===
15 Wer hat je ihre Stätte gefunden, und wer ist bis zu ihren Schatzkammern gelangt? 16 Wo sind die Völkergebieter und die Herren über die Tiere der Erde, 17 die mit den Vögeln des Himmels spielten und Silber aufhäuften und Gold, worauf die Menschen vertrauen, so daß ihr Besitz ins Endlose ging? 18 Wo sind die Silberschmiede, die sich mühten und deren Werke unerreichbar waren? 19 Sie sind verschwunden, hinabgestiegen zur Unterwelt, und an ihre Stelle traten andere. 20 Spätere schauten das Licht und wohnten auf Erden, doch auch sie erkannten nicht den Weg zur Weisheit, 21 noch wußten sie zu ihr die Pfade. Auch ihre Söhne erlangten sie nicht; dem Weg zu ihr blieben sie fern. 22 In Kanaan hörte man nichts von ihr, und in Teman ward sie nicht gesehen. 23 Auch Hagars Söhne, um Wissen bemüht allerorts, die Kaufleute von Merra und Teman, die Spruchdichter und Wissensdurstigen, sie kannten den Weg zur Weisheit nicht, noch gedachten sie ihrer Pfade. 24 0 Israel, wie groß ist die Wohnstatt Gottes und wie weit die Stätte seines Eigentums! 25 Groß und unendlich, hoch und unermeßlich! 26 Dort wurden die Riesen geboren, die berühmten, die in der Urzeit lebten, hoch an Wuchs, kundig des Krieges. 27 Nicht diese hat Gott sich erwählt, noch den Weg zur Weisheit ihnen gezeigt. 28 So gingen sie zugrunde, da ihnen Einsicht fehlte, gingen zugrunde infolge ihrer Torheit. 29 Wer stieg zum Himmel hinauf und holte sie und brachte sie aus den Wolken herab? 30 Wer fuhr übers Meer und fand sie auf, und wer erwarb sie für lauteres Gold? 31 Keiner ist, der den Weg zu ihr wüßte, und niemand kennt den Pfad zu ihr.
15 Wer hat je ihre Stätte gefunden, und wer ist bis zu ihren Schatzkammern gelangt? 16 Wo sind die Völkergebieter und die Herren über die Tiere der Erde, 17 die mit den Vögeln des Himmels spielten und Silber aufhäuften und Gold, worauf die Menschen vertrauen, so daß ihr Besitz ins Endlose ging? 18 Wo sind die Silberschmiede, die sich mühten und deren Werke unerreichbar waren? 19 Sie sind verschwunden, hinabgestiegen zur Unterwelt, und an ihre Stelle traten andere. 20 Spätere schauten das Licht und wohnten auf Erden, doch auch sie erkannten nicht den Weg zur Weisheit, 21 noch wußten sie zu ihr die Pfade. Auch ihre Söhne erlangten sie nicht; dem Weg zu ihr blieben sie fern. 22 In Kanaan hörte man nichts von ihr, und in Teman ward sie nicht gesehen. 23 Auch Hagars Söhne, um Wissen bemüht allerorts, die Kaufleute von Merra und Teman, die Spruchdichter und Wissensdurstigen, sie kannten den Weg zur Weisheit nicht, noch gedachten sie ihrer Pfade. 24 O Israel, wie groß ist die Wohnstatt Gottes und wie weit die Stätte seines Eigentums! 25 Groß und unendlich, hoch und unermeßlich! 26 Dort wurden die Riesen geboren, die berühmten, die in der Urzeit lebten, hoch an Wuchs, kundig des Krieges. 27 Nicht diese hat Gott sich erwählt, noch den Weg zur Weisheit ihnen gezeigt. 28 So gingen sie zugrunde, da ihnen Einsicht fehlte, gingen zugrunde infolge ihrer Torheit. 29 Wer stieg zum Himmel hinauf und holte sie und brachte sie aus den Wolken herab? 30 Wer fuhr übers Meer und fand sie auf, und wer erwarb sie für lauteres Gold? 31 Keiner ist, der den Weg zu ihr wüßte, und niemand kennt den Pfad zu ihr.
===Nur Gott, der Allwissende, besitzt die Weisheit===
===Nur Gott, der Allwissende, besitzt die Weisheit===
32 Nur der Allwissende kennt sie, hat sie entdeckt kraft seiner Einsicht. Er hat ja die Erde für immer gegründet und sie mit Tieren bevölkert. 33 Er sendet den Blitz, und dieser fährt los; er ruft ihn, und jener gehorcht ihm mit Zittern. 34 Froh leuchten die Sterne auf ihren Posten; 35 er ruft sie, und sie sprechen: »Hier sind wir!« Sie leuchten mit Freude für den, der sie schuf. 36 Das ist unser Gott; keiner gilt neben ihm.
32 Nur der Allwissende kennt sie, hat sie entdeckt kraft seiner Einsicht. Er hat ja die Erde für immer gegründet und sie mit Tieren bevölkert. 33 Er sendet den Blitz, und dieser fährt los; er ruft ihn, und jener gehorcht ihm mit Zittern. 34 Froh leuchten die Sterne auf ihren Posten; 35 er ruft sie, und sie sprechen: »Hier sind wir!« Sie leuchten mit Freude für den, der sie schuf. 36 Das ist unser Gott; keiner gilt neben ihm.

Aktuelle Version vom 19. November 2019, 05:05 Uhr

Das Buch Baruch

Kapitel 3

Bitte um Befreiung

1 Herr, Allmächtiger, du Gott Israels, eine bedrängte Seele und ein betrübter Geist rufen zu dir. 2 Höre, Herr, und erbarme dich, denn wir haben uns versündigt gegen dich! 3 Du thronst ja in Ewigkeit -, und wir sollen auf ewig vernichtet sein? 4 Herr, Allmächtiger, du Gott Israels, erhöre doch das Flehen der Männer aus Israel und der Söhne jener, die gegen dich gesündigt und auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, nicht gehört haben, weshalb das Unheil sich an uns heftete! 5 Gedenke nicht der Missetaten unserer Väter! Gedenke vielmehr deiner (starken) Hand und deines Namens in der Gegenwart! 6 Du bist ja der Herr, unser Gott, und wir wollen dich preisen, o Herr. 7 Denn deshalb legtest du die Furcht vor dir in unser Herz, daß wir deinen Namen anrufen. Ja, wir wollen dich preisen im Lande unserer Verbannung, weil wir aus unserem Herzen alles Unrecht unserer Väter, die gegen dich gesündigt, entfernt haben. 8 Doch sieh, bis heute sind wir in unserer Verbannung, wohin du uns zerstreut hast, zum Schimpf, zur Verwünschung und zum Entsetzen, all den Missetaten unserer Väter entsprechend, die vom Herrn, unserm Gott, abgefallen sind! –

Der Weg zur Weisheit

9 Höre, Israel, die Gebote des Lebens; merket auf, um Einsicht zu erlangen! 10 Wie kommt es, Israel, wie (kommt es), daß du im Feindesland weilst, daß du dahinsiechst in fremdem Land, daß du unreinen Leichen ähnlich bist, 11 zu denen gerechnet, die ins Grab gesunken? 12 Du hast den Quell der Weisheit verlassen! 13 Wärest du gewandelt auf Gottes Weg, könntest du in Frieden leben für immer. 14 Nun lerne, wo Einsicht ist, wo Kraft, wo Klugheit, auf daß du zugleich erkennest, wo es langes Leben und Lebensglück gibt, wo strahlende Augen und Frieden!

Kein Mensch fand die Stätte der Weisheit

15 Wer hat je ihre Stätte gefunden, und wer ist bis zu ihren Schatzkammern gelangt? 16 Wo sind die Völkergebieter und die Herren über die Tiere der Erde, 17 die mit den Vögeln des Himmels spielten und Silber aufhäuften und Gold, worauf die Menschen vertrauen, so daß ihr Besitz ins Endlose ging? 18 Wo sind die Silberschmiede, die sich mühten und deren Werke unerreichbar waren? 19 Sie sind verschwunden, hinabgestiegen zur Unterwelt, und an ihre Stelle traten andere. 20 Spätere schauten das Licht und wohnten auf Erden, doch auch sie erkannten nicht den Weg zur Weisheit, 21 noch wußten sie zu ihr die Pfade. Auch ihre Söhne erlangten sie nicht; dem Weg zu ihr blieben sie fern. 22 In Kanaan hörte man nichts von ihr, und in Teman ward sie nicht gesehen. 23 Auch Hagars Söhne, um Wissen bemüht allerorts, die Kaufleute von Merra und Teman, die Spruchdichter und Wissensdurstigen, sie kannten den Weg zur Weisheit nicht, noch gedachten sie ihrer Pfade. 24 O Israel, wie groß ist die Wohnstatt Gottes und wie weit die Stätte seines Eigentums! 25 Groß und unendlich, hoch und unermeßlich! 26 Dort wurden die Riesen geboren, die berühmten, die in der Urzeit lebten, hoch an Wuchs, kundig des Krieges. 27 Nicht diese hat Gott sich erwählt, noch den Weg zur Weisheit ihnen gezeigt. 28 So gingen sie zugrunde, da ihnen Einsicht fehlte, gingen zugrunde infolge ihrer Torheit. 29 Wer stieg zum Himmel hinauf und holte sie und brachte sie aus den Wolken herab? 30 Wer fuhr übers Meer und fand sie auf, und wer erwarb sie für lauteres Gold? 31 Keiner ist, der den Weg zu ihr wüßte, und niemand kennt den Pfad zu ihr.

Nur Gott, der Allwissende, besitzt die Weisheit

32 Nur der Allwissende kennt sie, hat sie entdeckt kraft seiner Einsicht. Er hat ja die Erde für immer gegründet und sie mit Tieren bevölkert. 33 Er sendet den Blitz, und dieser fährt los; er ruft ihn, und jener gehorcht ihm mit Zittern. 34 Froh leuchten die Sterne auf ihren Posten; 35 er ruft sie, und sie sprechen: »Hier sind wir!« Sie leuchten mit Freude für den, der sie schuf. 36 Das ist unser Gott; keiner gilt neben ihm.

Der Anteil Israels

37 Er hat jeden Weg zur Weisheit erkundet, hat sie Jakob, seinem Knecht, verliehen und Israel, seinem Liebling. 38 Hierauf erschien sie auf Erden und verkehrte unter den Menschen.


Fußnote

3,9: Der 2. Teil ist ein Weisheitslied, verwandt mit Job 28. Die Einleitung 9-14 schildert die Lage der Verbannten. • 15ff: Vgl. Job 28,1-21. • 16-18: Die Pracht orientalischer Könige. • 22f: Nennt weisheitsbeflissene Völker und Städte, besonders Edomiter; Jer 49,7. • 24: Die ganze Welt ist Gottes Eigentum. • 33: Abhängig von Job 38,35. • 38: Die Weisheit wohnt in Israel: JSir 24,8-12; Spr 8,31. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 04 | 05 |

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